KFV unterstützt Straßenbenennung nach Walther Bensemann in Karlsruhe und fordert würdigen Umgang

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Der KFV begrüßt und unterstützt die neuerliche Diskussion um die Benennung eines Platzes oder einer Straße nach seinem Vereinsgründer Walther Bensemann. Bereits im September 2016 sprachen sich die Fraktionen des Karlsruher Gemeinderats dafür aus (https://web1.karlsruhe.de/ris/oparl/bodies/0001/downloadfiles/00594587.pdf).

Auf Nachfrage beim städtischen Betreiber erhielt der damalige Antragssteller, Thomas Hock, jüngst die Auskunft, dass die Benennung eines Parkplatzes am Wildparkstadion geplant sei.

Walther Bensemann (1873–1934) war ein Pionier des deutschen Fußballs, Mitbegründer und Namensgeber des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Gründer der publikationsstarken Zeitschrift „Kicker“ sowie zahlreicher Karlsruher und süddeutscher Fußballvereine sowie Verbände. Er gründete u.a. 1897 die Fußballabteilung des MTV München – den Vorläufer des FC Bayern sowie die Frankfurter Kickers – Vorläufer der SG Eintracht. Bensemann machte den Fußball salonfähig, u.a. durch sogenannte „Ur-Länderspiele“ (davon eins in Karlsruhe), in denen erstmals internationale Begegnungen noch vor Gründung des DFB ausgetragen wurden.

Walther Bensemann ist mehr als eine historische Sportgröße – er ist der Karlsruher Fußballpionier, der als einer der ersten die positiv nutzbare gesellschaftliche Dimension des Fußballs verstand:

• Als Abiturient am hiesigen Bismarck-Gymnasium gründete er am benachbarten Engländerplatz den Karlsruher Fußballverein sowie weitere, temporär bestehende Mannschaften wie die „Kickers Karlsruhe“ oder dem „International Footballclub Karlsruhe“. Er vertrat die Karlsruher Vereine auf der Gründungsversammlung des DFB und pflegte bis zu seinem Tod sein Karlsruher Fußballnetzwerk.

• Seine Vision von einem friedlichen Miteinander der Nationen und sein Engagement für die Förderung des Fußballs als Mittel zur Völkerverständigung sind heute aktueller denn je und waren zu seiner Zeit revolutionär und mutig.

„Bensemanns Gedanken von damals sind heute noch eine große Inspirationsquelle und sollten als lebendiges Erbe stärker in die Gegenwart transportiert werden. Die Benennung eines öffentlichen Platzes oder einer Straße wäre das Richtige“, so Alexander Holley, 1. Vorsitzender des KFV.

Von den Nationalsozialisten verschmäht, floh der Journalist jüdischer Abstammung in die Schweiz, wo er 1934 starb.

„Der nach Bensemann benannte Ort sollte frequentiert sein und er sollte Passanten die Chance geben, auf sein großartiges Wirken zu stoßen – das ein tragisches Ende fand. Die Idee, einen Parkplatz nach ihn zu benennen ist weniger als eine stiefmütterliche Lösung. Dieser Vorschlag verkennt die Größe dieses Mannes und ist peinlich. Wir fordern einen respektvollen und seriösen Umgang mit unserem Vereinsgründer und eine würdige Ehrung“, gibt der Vorstand des Altmeisters bekannt.

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