Franz Immig –  September 1918 in Sondernheim – 26. Dezember 1955

Der im pfälzischen Sondernheim aufgewachsene Franz Immig genoss seine fußballerische Ausbildung beim SV Sondernheim sowie bis 1937 bei der TSG Friedrichshafen, ehe er als 19-Jähriger zu den Schwarz-Roten kam. Mit August Bolz und Keeper Martin Eßwein[1] spielten damit gleich drei Spieler aus Sondernheim in der KFV-Stammelf. Der rechte Verteidiger, der durch konsequentes Deckungsverhalten und starkem Spiel nach vorne überzeugte, debütierte sogleich in der ersten Mannschaft und stieg mit dieser in die Gauliga Baden auf. Als Debütant der Landesauswahl Baden traf er im November 1938 mit einem Freistoß aus 30 Metern zur Führung. Reichstrainer Herberger wurde schnell aufmerksam auf das Talent und setzte ihn im März 1939 gegen Luxemburg erstmalig ein (Endstand 1:2; „Niederlage gegen Luxemburg – Nur der Karlsruher Immig, Flotho und Rhode können gefallen“; ASZ Nr. 25, 27.03.1939). Auch im Testspiel gegen die Schweiz B konnte Immig die Presse von seinem Können überzeugen: „Überragend war das Verteidigerpaar Immig – Gramlich […] der kleine KFV-ler Immig, der nicht nur für unsere Begriffe eine einzigartige Verteidigerkunst hinlegte, sondern selbst Berufene und Berufenste verblüffte“ (Bodensee-Rundschau, 03.04.1939). Der zweite A-Länderspiel-Einsatz erfolgte im darauffolgenden August, fünf Tage vor Ausbruch des 2. Weltkrieges, in Preßburg gegen die Slowakei (0:2). Auch in die Gauauswahl Baden wurde Immig berufen. Aus beruflichen Gründen zog es Immig 1940 nach Stuttgart, wo er sich den Stuttgarter Kickers anschloss. Als Gauligameister von Württemberg spielte er mit den Kickers zusammen mit den Nationalspielern Edmund Conen und Albert Sing in der Endrunde der deutschen Meisterschaft. Als Wahl-Stuttgarter wurde Immig weiterhin zu DFB-Lehrgängen und B-Elf-Testspielen eingeladen. Zu einem offiziellen A-Länderspiel kam er allerdings nicht mehr. 1942 wurde der Länderspielbetrieb eingestellt und Immig, der inzwischen an der Front war, geriet in Kriegsgefangenschaft, aus der er erst im November 1947 zurückkehrte. Im Januar 1948 stand er wieder für die Kickers auf dem Platz. Im Mai 1948 zog es ihn schließlich ins Saarland, wo er beim 1. FC Saarbrücken endlich wieder zu alter Form fand. 1948/49 wurde der Verein von der französischen Besatzungsmacht der 2. Französischen Division zugeordnet, in der sich die Saarländer erfolgreich behaupten konnten. Da das Saarland ein eigenständiges FIFA-Mitglied wurde, kam er zwölf Jahre nach seinem letzten Einsatz auf internationaler Bühne zu einem weiteren Länderspiel, das die „saarländische Nationalmannschaft“ mit 5:2 gegen die B-Auswahl der Schweiz gewann. Zwei weitere Saarländerspiele folgten. 1951/52 wurde das letzte große Jahr für Immig: Mit dem 1. FC Saarbrücken gewann er die südwestdeutsche Meisterschaft und qualifizierte sich für die deutsche Meisterschaftsendrunde, in der die Saarbrücker das Finale erreichten und dem VfB Stuttgart nur knapp unterlagen (2:3). Doch im Finale war Immig schon gar nicht mehr dabei: „Vorboten einer schlimmen Krankheit“ machten sich schon in der laufenden Meisterschaftsendrunde bemerkbar. Immig kehrte nur noch kurz auf den grünen Rasen zurück. 1953/54 bestritt er letztmals ein Pflichtspiel in der Oberliga Südwest, ehe er am zweiten Weihnachtsfeiertag des Jahres 1955 im Alter von nur 37 Jahren an einem Krebsleiden starb. Im Mai 1957 fand Immig zu Ehren ein Benefizspiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und der Borussia Neunkirchen statt.

[1]           Martin Eßwein (26. September 1912 in Sondernheim – 27. März 1993 ebenda) war von 1938 bis 1940 Keeper des KFV und wurde später Bürgermeister der pfälzischen Gemeinde Sondernheim, die später nach Germersheim eingemeindet wurde.

Abbildung: Einberufungsschreiben an Immig. Quelle: Stadtarchiv Karlsruhe.
Sammelbild, Quelle: KFV-Archiv.

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