Biografie: Max Ransenberg – Erster Nachkriegsvorsitzender

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 Max Ransenberg – Juli 1913 in Karlsruhe – 7. Mai 1965 in Karlsruhe

Max Leopold Ransenberg (es findet sich auch die Schreibweise Ranzenberg) kam 1913 als Sohn von Leopold und Katharina Ransenberg in Karlsruhe zur Welt. Im Jahre 1927 kam er zum KFV, wo er die B- und A-Jugend durchlief und schließlich für die Senioren spielte. Ransenberg war „ein sympathischer, netter Kerl“, erinnert sich Franz Ahl, KFV-Spieler in den 1930er bis 1950er Jahren. Als zu Beginn des Krieges „Mischlinge“ (d. h. Personen mit jüdischen Großeltern) noch in die Wehrmacht aufgenommen wurden, zog man auch Max Ransenberg zu einem Infanterie-Einsatz-Bataillon in Weinsberg ein. Im Herbst 1940 wurde er nach dem Frankreich-Feldzug als „Mischling 1. Grades“ (d. h. zwei jüdische Großeltern) aus der Wehrmacht entlassen. Max war wie seine Mutter Katharina evangelisch. Nach 1933 wurde auch Ransenberg als Spieler beim KFV ausgeschlossen, weshalb er sich dem jüdischen Verein „Turnclub Karlsruhe 03“ anschloss. Am 22. September 1938 berichtete die CV-Zeitung (Organ des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens e.V.) zum Spiel der beiden jüdischen Fußballvereine Turnclub Karlsruhe 03 gegen Hakoah Karlsruhe: „Ranzenberg I war wieder die Haupttriebkraft der Mannschaft und konnte durch seine wuchtigen Bombenschüsse zwei schöne Tore erzielen. Sein jüngerer Bruder, der zum ersten Mal spielte, bewährte sich ebenfalls als einen brauchbaren Stürmer“. Gemeint waren Max und Walter Ransenberg. Trainiert wurden die beiden u.a. vom Alt-Nationalspieler Julius Hirsch.

Nach Kriegsende wurde Max Ransenberg zum ersten Nachkriegsvorsitzenden des KFV gewählt und seinem Verhandlungsgeschick war es zu verdanken, dass der KFV in die erstklassige Oberliga eingestuft wurde. Die Herausforderungen denen Ransenberg gegenüberstand, waren immens: Vereinsareal, Clubhaus und Sportutensilien waren durch Bomben zerstört. Durch Ransenbergs Bemühungen konnte der KFV am 29. August 1948 wieder auf dem angestammten Gelände seine Heimspiele austragen. Max Ransenberg wurde nach seiner Amtszeit mit der silbernen und goldenen Vereinsehrennadel ausgezeichnet sowie zum Ehrenmitglied ernannt. Der gelernte Kaufmann leitete in Karlsruhe einen Arzneimittelgroßhandel. Nach einer Operation im November 1964 berichteten im April 1965 die KFV-Vereinsnachrichten besorgt vom erneuten Krankenhausaufenthalt Ransenbergs. Auf einer einseitigen Traueranzeige erinnert der KFV in seinen Vereinsnachrichten im Dezember 1965 an den Tod von Max Ransenberg, der nach langer, schwerer Krankheit in Karlsruhe starb.

ie KFV-Mannschaft mit ihrem Vereinsvorsitzenden Max Ransenberg (links außen). Quelle: KFV-Archiv.
Portrait von Max Ransenberg. Quelle: KFV-Archiv.

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