In diesem Beitrag geht es um eine besondere Anekdote des KFV aus dem Jahr 1933.
Eine Weihnachtsreise in Frankreich, auf welcher der KFV jeweils ein Freundschaftsspiel gegen den FC Metz sowie den AS Nancy austrug, blieb nicht ohne Folgen für den Altmeister. In Nancy bat man den KFV, auf den „deutschen Gruß“ zu verzichten, da der KFV ansonsten kein Antrittsgeld bekommen würde. Der KFV ließ sich darauf ein, bezog das Antrittsgeld und unterließ den Gruß zu Beginn des Spiels. Die NS-Sportbehörde um Ministerialrat Kraft reagierte unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Vorfalls und entzog dem KFV die Erlaubnis, im Ausland Freundschaftsspiele austragen zu dürfen (siehe Abbildungen).
Zwei Jahre später stellte der KFV eine tief demütige Anfrage bei Ministerialrat Kraft, der erneuten Einladung der Mannschaften aus Metz und Nancy folgen zu dürfen und dort Freundschaftsspiele auszutragen: „Als im Jahre 1933 der KFV in Frankreich gegen den Fussballklub de Nancy und Fussballklub de Metz antrat, hat das damals von den Vereinsleitungen dieser Vereine erzwungene Unterbleiben des deutschen Grusses unliebsames Auftreten erregt.“ […] „Im Interesse der Pflege sportlicher Beziehungen und nicht zuletzt mit Rücksicht auf die kommende Olympiade würden wir unter Zurückstellung unserer Bedenken geneigt sein, gegen Nancy und Metz auf deren Plätze anzutreten, sofern selbstverständlich einwandfreie Zusage über Wahrung sportlichen Anstandes und über Anerkennung des deutschen Grusses vorliegen“.


Ministerialrat Herbert Kraft genehmigte mit der Nebenbedingung: „Ich bitte aber dafür besorgt zu sein, dass Vorkommnisse, wie im Jahr 1933, unter allen Umständen vermieden werden“. Fünf Jahre später hingegen, als die englische Amateurmannschaft Corinthians Gast des KFV war, brachten die Engländer „zusammen mit der Mannschaft des gastgebenden Vereins den Deutschen Gruß aus, was von den Zuschauern freudig begrüßt wurde“ (Badische Presse, 19.4.1938, No. 106).
