Ernst Hollstein – 9. Dezember 1886 in Karlsruhe – 9. August 1950 in Karlsruhe
Ernst Hollstein (es existiert auch die Schreibweise „Holstein“), gerufen „Holler“, begann beim FC Phönix das Fußballspielen, wechselte aber sehr bald zum KFV. Bei Kirn/Natan wird festgehalten: „Ernst Holstein war einer der größten Verteidiger, die je über ein Feld zogen. Spielte links wie rechts, zog aber die linke Position vor. Der mittelgroße Spieler gehörte zu der KFV-Elite des grandiosen ‚Fußball-Geschwaders’, das seine Mannschaft zwischen 1909 und 1912 darstellte. Mit seinem Kollegen Fritz Gutsch bildete er ein perfektes Verteidiger-Paar. Sein intuitives Stellungsspiel wurde gar als „Gedankenlesen bezeichnet.“ Der „goldhaarige“ Hollstein versenkte 1910 einen Kopfball aus 30 (!) Metern.
Der linke Verteidiger bestritt gegen die Niederlande sein erstes Länderspiel (2:4) in Arnheim. Als Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1912 beendete er gegen Ungarn als 26-jähriger seine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft, in der er insgesamt auf sechs Länderspiele kam. Bereits 1913 zog er sich aus dem Leistungssport zurück, um seinen Fokus auf das Studium zu legen. 1918 wurde er zum Gewerbelehrer ernannt. In Offenburg arbeitete er später als Oberstudienrat. Dort war er 1920/21 auch Trainer des Offenburger FV in der 1. Kreisklasse (2. Liga). Die illustrierte Sportzeitung Fußball schrieb am 28. Dezember 1920 über seinen erfolgreichen Trainerjob: „Die Erfolge sind in erster Linie dem Internationalen Ernst Holstein zu verdanken, welcher in dankenswerter Weise die Mannschaft trainiert.“

