Hermann Bosch – 10. März 1891 in Öhningen bei Konstanz – 16. Juli 1916 in Kronstadt, Rumänien
Der Linksaußen der Meisterschaft von 1910 war ein Allrounder der als Läufer und Verteidiger spielen konnte. Seine elegante Spielweise, seine Pässe und seine Flügelwechsel, die kein anderer Außenläufer zustande brachte, waren sein Steckenpferd. „Er hatte die Gabe, durch Einnahme der bewußten Schrägstellung zum vorgehenden gegnerischen Außenstürmer den Ball im letzten Moment wegzuschnappen, als es fast zu spät schien“. Der Sohn des Oberrechnungsrats Fridolin Bosch und seiner Frau Emma wurde 1910 deutscher Meister (als er für den verletzten Trump im Finale nachrückte), 1912 Vizemeister sowie dreimal süddeutscher Meister. Bei den olympischen Spielen 1912 trat er für die deutsche Auswahl gegen die starken Mannschaften aus Ungarn sowie Österreich an (beide Spiele wurden verloren). Im Juli 1916 starb er als Gefreiter an der rumänischen Front im siebenbürgischen Kronstatt an einem Kopfschuss. Es war der zweite Sohn, den die Familie Bosch im 1. Weltkrieg verlor. Im Monat seines Todes erhielt der Gewerbelehrer noch das Eiserne Kreuz. Mannschaftskollege Max Breunig heiratete später Boschs Schwester Emma.
