2007 bis heute: Mit Tradition in die Zukunft

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Für drei Jahre verschwand der KFV von der Fußballlandkarte Deutschlands, wurde aber zu keiner Zeit aus dem Vereinsregister gelöscht. Schon kurze Zeit nach dem Ausschluss vom Spielbetrieb 2004 entschlossen sich der ehemalige KFV-Spieler Alexander Etzel und Wolfgang Albert, früherer Jugendtrainer des KFV (1982 Aufstieg mit der C1 in die Bezirksliga), den KFV wieder auf die Beine zu bringen.

Im Sommer 2007 war es dann endlich soweit: Der Karlsruher FV nahm den Spielbetrieb in der Karlsruher Kreisklasse C Staffel 3 wieder auf. Die von Joe Inci trainierte KFV-Mannschaft, eine zusammengewürfelte Truppe aus ehemaligen KFV-Spielern, Studenten und Fußballern aus dem Umkreis, trainierte und spielte auf dem Platz des Gehörlosen SV in Daxlanden. Zur Rückrunde hatte Jürgen Rheinländer als neuer Trainer die Fäden in der Hand und erreichte nach einer enttäuschenden Hinrunde acht Siege. Nur eine Niederlage und drei Remis mussten dabei in Kauf genommen werden. Organisatorisch und strukturell stand der Altmeister jedoch desolat da. Zählte der KFV vor der Insolvenz 365 Mitglieder, gab es 2007 nicht einmal eine Mitgliederkartei.

Im Juni 2010 wurde der langjährige (Jugend-)Trainer und sportliche Leiter Wolfgang Albert zum ersten Vorsitzenden gewählt, verstarb nach einem Monat im Amt jedoch völlig unerwartet und ließ beim KFV eine große Lücke zurück. Im Februar 2011 wurde Michael Obert bei der Jahreshauptversammlung als 1. Vorsitzender der Schwarz-Roten gewählt, nachdem er schon nach Alberts Tod interimsmäßig übernahm. Zweiter und Dritter Vorsitzender wurden Steffen Herberger, ein Großneffe des ehemaligen Reichs- und Bundestrainers sowie Andreas Reifsteck.

 

2008
2009
2010
2011
2012
2012

Fußballtraditionstag 2013

Die Leipziger „Initiative 1903“ (eine Art Faninitiative des 1. FC Lokomotive Leipzig) und der KFV beschlossen 2012 in Zusammenarbeit einen „Fußballpilgerstein“ zu aufzustellen, der an die Pionierrolle des KFV im deutschen Fußball erinnern soll. Die Initiative 1903 (im Jahre 1903 fand die erste deutsche Fußballmeisterschaft statt), regte bereits ähnliche Projekte in Hamburg und Leipzig an. Im Rahmen des Einweihungstages wurde auch ein Fußballspiel in zeitgenössischer Manier ausgetragen, sowie durch Vorträge, historische Begehungen und einer Ausstellung an die Frühgeschichte des deutschen Fußballs erinnert. Im Rahmen der Veranstaltung waren Exponate der Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden“ des Centrum Judaicum Berlin zu sehen, welche die Rolle jüdischer Sportler im Fußball behandelten.

Das „Gesellschaftsspiel“ (Name für Spiele mit nicht-offiziellem Charakter) zwischen dem KFV und den Leipzigern stand ganz im Sinne der Fußballtradition. Die Leipziger liefen genau wie der KFV mit Retro-Trikots auf, welche an die Trikots der ersten deutschen Meisterschaft angelehnt waren. Beide Mannschaften wurden prominent unterstützt. In den Reihen der Leipziger spielte Hans Richter, mehrmaliger DDR-Nationalspieler und Europapokalfinalist, Angelina Lübcke, National- und Bundesligaspielerin des 1. FC Lokomotive Leipzig sowie Christin Janitziki, Bundesligaspielerin. Der KFV erhielt Unterstützung durch seine ehemaligen Jugendspieler Arnold Dybek (mit dem FC Schalke 04 in der ersten und mit Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga aktiv) und Alexander Göhring (mit Waldhof Mannheim in der zweiten Liga, Kapitän von Waldhof und moldawischer Nationalspieler). Der Ehrenanstoß durch den ehemaligen KFV-Nationalspieler Kurt Ehrmann, wurde nach dem Erklingen der klassischen KFV-Vereinshymne um 14.00 Uhr ausgeführt.

Die KFV-Nationalspieler Julius Hirsch und Gottfried Fuchs erhalten eine späte Ehrung – auch Dank Impuls eines KFVlers

Es gibt sie: Gemeinden, die schon früh auf das Schicksal jüdischer Sportler wie den KFV-Fußballnationalspieler Julius Hirsch aufmerksam machten. Die „Sportplätze am Eichkamp“ in Berlin tragen schon lange den Namen „Julius-Hirsch-Sportplätze in Eichkamp“. Dort hatte der jüdische Fußballklub TuS Makkabi Berlin seine Heimspiele ausgetragen. Auch die Schulsporthalle des Ludwig-Marum-Gymnasiums und der Geschwister-Scholl-Realschule in Pfinztal-Berghausen wurde nach Julius Hirsch benannt. Nur in der Heimatstadt der beiden jüdischen Nationalspieler Hirsch und Fuchs, Karlsruhe, gab es lange Zeit nur einen „Stolperstein“.

„Das ist viel zu wenig und wird der herausragenden Persönlichkeit Hirschs und seinen großen Verdiensten um seine Stadt Karlsruhe bei weitem nicht gerecht“, erklärte Andreas Reifsteck, ehemaliger KFV-Jugendspieler und heute dritter Vorsitzender des Vereins. In seiner Funktion als CDU-Parteivorsitzender in der Karlsruher Weststadt forderte in einer Pressemitteilung am 12. 06. 2012 offiziell eine Würdigung des Nationalspielers Hirsch. Beteiligt an der Idee war auch Dr. Dördelmann, ebenfalls KFV-Mitglied. Durch Reifstecks Druck und Engagement übernahm die Gemeinderatsfraktion seiner Partei die Anregung und stellte einen Antrag im Karlsruhe Gemeinderat. Am Dienstag, den 17.10.2012, stimmte der Karlsruher Gemeinderat dem Antrag einstimmig zu. Demnach konnte ein Teilstück des Karlsruher Wegs (in Julius Hirsch-Straße) und die Freifläche nördlich davon (in Gottfried Fuchs-Platz) an der Ecke Berliner Straße entsprechend im Juni 2013 benannt werden. Etliche Gäste – darunter der ehemalige DFB-Präsident Zwanziger und Mitglieder der beiden Familien – nahmen an der Straßeneinweihung und an der anschließenden Eröffnung der dauerhaften KFV-Bilderausstellung im anliegenden „Haus Karlsruher Weg“ teil (die Ausstellung „Ein Stadion schreibt Geschichte“ mit Bildern aus der KFV-Geschichte ist ohne Voranmeldung im Haus Karlsruher Weg an der Julius Hirsch-Straße zu sehen).

Zum Untermieter verdammt und ohne eigenes Vereinsheim konnte der KFV in den Jahren nach dem Wiederbeginn keine Erfolge feiern. Stets belegt der Altmeister einer der unteren Ränge in der Kreisklasse C.

Sportfest 2014

500 Zuschauer beim Sportfest – Prominentenspiel FC Unitas – KFV-Traditionself/ Spiel der Auswahl Neureut gegen den KFV/ Live-Musik/ Prominente Fußballer der Region unterstützten den KFV – Bundestagsabgeordneter Ingo Wellenreuther und Sportbürgermeister Martin Lenz zu Gast beim KFV.

Julius Hirsch Preis-Verleihung 2017 in Karlsruhe

2017 durfte der KFV an der Preisverleihung des Preises in Karlsruhe beitragen.

Gastbesuch bei den Young Boys Bern 2018

Die Traditionsmannschaft des Karlsruher Fußballvereins (KFV) trat am 7. Juli zu einem besonderen Freundschaftsspiel gegen die AH-Mannschaft des Schweizer Meisters BSC Young Boys Bern an. Gespielt wurde im Stade de Suisse in Bern – dem ehemaligen Wankdorfstadion, in dem 1954 das legendäre WM-Finale („Wunder von Bern“) stattfand. Im Rahmen des Ausflugs nach Bern, besuchten die KFVler auch die Stadt und das Museum des Vereins.

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Aufschwung und Aufstieg 2018

Durch die Übernahme des Trainerposten durch den ehemaligen Spieler Dirk Hauri sowie dem Engagement weiterer Freunde von ihm wie u.a. David Strebel und Daniel Ade, erlebte der KFV einen sportlichen Aufstieg. 2018 blickt der KFV auf ein erfolgreiches Jahr zurück: Die Herrenmannschaft schaffte den Aufstieg in die Kreisklasse B, die Damen stiegen in die Verbandsliga auf. Beide Teams starteten solide in ihren neuen Ligen. Auch strukturell gab es Veränderungen: Nach dem Rücktritt von Andreas Reifsteck übernahm Axel Schönewitz den Vorsitz, unterstützt von Michael Obert und Steffen Herberger. Der Verein zählt inzwischen 125 Mitglieder, Marketing und Außendarstellung wurden deutlich verbessert. Die Heimspiele finden auf dem Gelände des DJK Grün-Weiß Rüppurr statt.

Frauenfußball aund Aufstieg 2018

Die 2017 neu gegründete Frauenabteilung spielte bis zu ihrer vorzeitigen Einstellung wegen Spielerinnen-Mangels sehr erfolgreichen Fußball und stieg 2018 in die Verbandsliga auf. Trainierte wurde das Team durch den ehemaligen Bundesligaprofi Wilfried Trenkel.

Gastspiel beim 1. FC Lok Leipzig 2019

2019 gastierte der KFV beim traditionsreichen Leipziger Verein Lokomotive.

Planvoller Generationswechsel

Der 1. Vorsitzende, Michael Obert, der 2022 nicht mehr kandidierte, schied aus dem Amt aus. Mit großer Mehrheit wurde der ehemalige Bürgermeister, der seit 2011 das Amt innehatte, zum Ehrenpräsidenten des Vereins auf Lebenszeit gewählt und erhielt eine Ehrennadel. Der 69-Jährige, der weiterhin Aufsichtsratsmitglied des Karlsruher SC ist, bleibt dem Verein weiterhin eng verbunden. Auch Steffen Herberger, der 2009-10 sowie ab 2011 rund 13 Jahre 2. Vorsitzender des Vereins war, kandidierte nicht mehr. Axel Schönwitz, 2018-2022 3. Vorsitzender, kandierte ebenso nicht mehr für dieses Amt. Mit Alex Holley, Sven Waeldin und Steffen Sroka (seit 2024 Daniel Ade) konnte überzeugender Nachwuchs aus den eigenen Reihen entwickelt werden.

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