Die moder­ne
KFV­ler nach 1945

Nach dem Abstieg aus der Ober­li­ga Süd, zum Ende der 1940er Jah­re, gab es kaum noch Natio­nal­spie­ler in der ers­ten Mann­schaft des KFV. Zumin­dest blieb der Ver­ein eine loka­le Grö­ße und bil­de­te talen­tier­te Spie­ler aus, die in ande­ren Ver­ei­nen hoch­klas­sig spiel­ten oder eine ande­re Rol­le im Sport über­nah­men. Die ist der letz­te Teil unse­rer Ehrengalerie.

Dane­ben wol­len wir an ehe­ma­li­ge Spie­ler erin­nern, denen spä­ter eine Kar­rie­re in Film, Fern­se­hen oder der Wirt­schaft glück­te. Inso­fern ver­än­dert sich die Rück­schau auf Per­sön­lich­kei­ten und Spie­ler des KFV auf die­ser letz­ten Sei­te der Rubrik ein wenig. Mit einem Augen­zwin­kern sind dabei auch ehe­ma­li­ge Spie­ler auf­ge­führt, die sich zumin­dest als anek­do­ti­schen Beleg eig­nen, um zu unter­mau­en, dass der KFV nach wie vor einen guten Namen hat. 

Über­sicht:

Kurt „Kad­del“ Ehr­mann (1922–2013), Deut­scher Natio­nal­spie­ler, Olym­pia­teil­neh­mer 1952

Man­fred Eglin (1935–2001), Deut­scher Ama­teur­na­tio­nal­spie­ler, Olym­pia­teil­neh­mer 1958

Gus­tav Wit­lat­schil (1935–2018), wech­sel­te von der Bun­des­li­ga zum KFV

Bern­hard Ter­math (1928–2004), Deut­scher Natio­nal­spie­ler, Deut­scher Meis­ter 1955 mit Essen; Trai­ner des KFV und prä­gen­des Ele­ment der “Alte Herren”

Karl-Heinz Kwo­lek, KFV-Bom­ber der 1970er Jah­re und Tor­schüt­ze eines „Tor des Monats“ 1979 (aller­dings im Dress von Pforzheim)

  

Kurt „Kad­del“ Ehrmann

7. Juni 1922 in Karls­ru­he — 2. August 2013 in Karlsruhe

Der in der Karls­ru­her Ost­stadt gebo­re­ne und zusam­men mit vier Geschwis­tern auf­ge­wach­se­ne Kurt Ehr­mann spiel­te ab 1929 in der Jugend­ab­tei­lung von FC Fran­ko­nia Karls­ru­he Fuß­ball. Bereits Ehr­manns Vater war bei der Fran­ko­nia aktiv. „Kad­del“ Ehr­mann übte von klein auf das beid­bei­ni­ge Spiel mit dem Ball. Der tech­nik­ver­ses­se­ne Ehr­mann übte stun­den­lang das Jon­glie­ren mit dem Ball und bau­te damit sein Ball­ge­fühl aus, „Kad­del“ spiel­te von Beginn an im Sturm, am liebs­ten auf der Halb- oder Mit­tel­stürm­er­po­si­ti­on. Sei­ne spä­te­ren Beru­fun­gen in die DFB-Aus­wahl­mann­schaf­ten erfolg­ten jeweils als lin­ker Flügelstürmer.

Abbil­dung: Kurt Ehr­mann auf dem Cover des Sport­ma­ga­zins (Nr. 17, 1952) zusam­men mit Bun­des­trai­ner Sepp Her­ber­ger. Quel­le: KFV-Archiv.

Der ein­set­zen­de Welt­krieg ver­hin­der­te sein ers­tes Spiel bei den Senio­ren von Fran­ko­nia. Bereits im Dezem­ber 1940 wur­de Ehr­mann als Sol­dat ein­ge­zo­gen. Ab 1942 spiel­te er beim Gau­li­gis­ten Post SG Dan­zig. In die Stadt an der Ost­see wur­de er nach einer Ver­wun­dung ent­sandt. Im „Sport­be­reich 19 Dan­zig-West­preu­ßen“ stürm­te er an der Sei­te von Ernst Lött­ke, der mit dem VfR Mann­heim 1949 die ers­te Nach­kriegs­meis­ter­schaft gewin­nen soll­te. Im Dezem­ber 1944 muss­te Ehr­mann wie­der an die Front, wur­de gefan­gen genom­men und lan­de­te in einem Gefan­ge­nen­la­ger in Cham in der Oberpfalz.

Abbil­dung: Ehr­mann als Spie­ler bei den olym­pi­schen Spie­len 1952 in Hel­sin­ki; hier auf der Bank mit Trai­ner Sepp Her­ber­ger. Quel­le: Stadt­ar­chiv Karlsruhe.

Erst im Mai 1946 wur­de er frei­ge­las­sen, bis dahin ver­trieb sich Ehr­mann die Zeit mit den Mit­in­sas­sen mit Fuß­ball­tur­nie­ren. Sei­ne Frei­las­sung in Cham erfolg­te nicht ohne Eigen­nutz unter wesent­li­cher Mit­hil­fe des KFV, so dass Ehr­mann kon­se­quen­ter­wei­se auch zu den Schwarz-Roten wech­sel­te. Zwei Spie­le konn­te Kurt Ehr­mann noch in der ers­ten Nach­kriegs­run­de 1945/46 in der Ober­li­ga Süd bestrei­ten. In der Sai­son 1946/47 bil­de­te er zusam­men mit Albert Jan­da einen der stärks­ten lin­ken Flü­gel in der auf 20 Ver­ei­ne auf­ge­stock­ten Ober­li­ga Süd. Als tech­nisch bril­lan­ter Links­au­ßen absol­vier­te Kurt Ehr­mann 35 Spie­le und erziel­te neun Tore. Für Kurt Ehr­mann folg­te nach dem Abstieg des KFV aus der Ober­li­ga Süd eine Sai­son in der Lan­des­li­ga Nord­ba­den. Zur Run­de 1948/49 wech­sel­te Kurt Ehr­mann jedoch zum Stadt­ri­va­len VfB Mühl­burg und kehr­te somit wie­der in die Ober­li­ga Süd zurück. Am 14. Novem­ber 1948 bestritt er am neun­ten Spiel­tag sein sieb­tes Spiel und erziel­te in der 38. Spiel­mi­nu­te sei­nen drit­ten Tref­fer für Mühl­burg beim 3:3‑Unentschieden gegen FC Bay­ern Mün­chen. Die Fol­gen einer Rip­pen­fell­ent­zün­dung und Kon­flik­te mit Trai­ner Robert „Boba“ Kraft, der 1951 noch den KFV trai­nier­te, ver­hin­der­ten wei­te­re Ein­sät­ze Kurt Ehr­manns beim VfB Mühl­burg. „Kad­del“ wech­sel­te zur Run­de 1949/50 wie­der zum KFV. In die­ser Run­de konn­te er mit sei­nem Klub die Meis­ter­schaft in der Bezirks­klas­se und damit die Auf­nah­me in die neu geschaf­fe­ne 1. Ama­teur­li­ga Nord­ba­den fei­ern.
Sein natio­na­ler Durch­bruch gelang Ehr­mann mit der deut­schen Ama­teur­vi­ze­meis­ter­schaft 1951 (sie­he oben). Bun­des­trai­ner Sepp Her­ber­ger hob Ehr­mann zusam­men mit dem drei­fa­chen Bre­mer Tor­schüt­zen Schrö­der in sei­ner Spiel­ana­ly­se her­vor und berief bei­de zu den Olym­pi­schen Som­mer­spie­len 1952 in Helsinki.

1956 wech­sel­te Kurt Ehr­mann im Alter von 34 Jah­ren zum 1. FC Pforz­heim und beleg­te mit dem „Club“ aus dem Bröt­zin­ger Tal den vier­ten Rang. Der KFV stieg in der Run­de 1956/57 aus der 2. Liga ab. Vier Jah­re diri­gier­te der tech­nisch her­aus­ra­gen­de Kurt Ehr­mann das Spiel des 1. FC Pforz­heim in der 2. Liga Süd. Nach der Sai­son 1959/60 been­de­te Kurt Ehr­mann im Alter von 38 Jah­ren sei­ne akti­ve Spie­ler­kar­rie­re.
Die Lis­te mit Ehr­mann Trai­ner­sta­tio­nen nach sei­ner akti­ven Kar­rie­re ist lang: TSV Ell­men­din­gen (1953–55), FC Jöh­lin­gen (1955–60), FC Ras­tatt 04 (1960/61), VfB Bühl (1961/62), ASV Dur­lach (1961–69), Phö­nix Bell­heim (1967), FV Wein­gar­ten (1970–73), FV Dax­lan­den (1973–75). Den ASV Dur­lach führ­te Ehr­mann von der A‑Klasse in die 1. Ama­teur­li­ga; mit Bühl gewann er den süd­ba­di­schen Pokal. In den 1990er Jah­ren war Ehr­mann Vor­ste­her des KFV-Alten­krei­ses und blieb sei­nem KFV bis zu sei­nem Tod eng verbunden.

Abbil­dung: Ehr­mann (Mit­te) im Natio­nal­tri­kot gegen Luxem­burg und beim Aus­füh­ren des Ehren­an­sto­ßes beim KFV-Tra­di­ti­ons­tag 2012 mit Micha­el Obert. Quel­le: KFV-Archiv.

Abbil­dung: , Quel­le: KFV

Abbil­dung: Ehr­mann 1952, Quel­le: KFV

Abbil­dung: Foto von Kurt Ehr­mann aus der Sam­mel­box „Aus Seppl Her­ber­gers Notiz­buch“ von 1952. Sam­mel­werk Nr. 5 — her­aus­ge­ge­ben von Biox Gmbh in Lud­wigs­ha­fen + mer­ca­tor Bil­der­dienst, Bay­reuth. Quel­le: KFV-Archiv.

Abbil­dung: Spiel- und Trai­ner­sta­tio­nen, Quel­le: ASV Durlach.

Abbil­dung: Ehr­mann im Kreis “sei­ner KFV­ler”, 90. Geburts­tag. Quel­le: KFV.

Quel­le: KFV 

Die Redak­ti­on der Web­sei­te konn­te mit Kurt Ehr­mann bereits im Jahr 2009 ein Inter­view zu sei­ner Kar­rie­re aufnehmen:

Wel­che Erleb­nis­se mit dem KFV haben sich beson­ders in Ihren Erin­ne­run­gen ver­an­kert?
Zunächst ein­mal das Spiel um die deut­sche Ama­teur­meis­ter­schaft 1951, wo der KFV Vize­meis­ter gewor­den ist. Bei der ers­ten Ama­teur­meis­ter­schaft das Fina­le zu errei­chen war schon ein Erfolg und auch ein sehr his­to­ri­scher Tag für den Ver­ein. 1952 haben wir zudem den Auf­stieg geschafft und sind in die ers­te Ama­teur­li­ga gelangt. 

Ein wei­te­res Erleb­nis war, als wir mit dem KFV in Ber­lin ein Spiel hat­ten. Unser Mit­tel­läu­fer war geschäft­lich unter­wegs und woll­te pri­vat mit dem Auto anrei­sen. Vor dem Spiel, wir waren schon alle umge­zo­gen, kam er dann nicht. Nun muss­te ich, obwohl ich noch nie auf der Posi­ti­on spiel­te, als Mit­tel­läu­fer antre­ten. Hin­zu kam noch, dass im Vor­feld des Spiels der geg­ne­ri­sche Mit­tel­stür­mer – mein Gegen­spie­ler- in einer Zei­tung als einer der gro­ßen Mit­tel­stür­mer ange­him­melt wur­de. Ich dach­te mir: „Na, euch werd ich es zei­gen wie groß die­ser Stür­mer ist“. Im Spiel schließ­lich, habe ich ihm zwei Bäl­le mit dem Kopf abge­nom­men, habe mich zu ihm umge­dreht und gesagt: „Ha du, wo warsch denn du“ – ich habe mei­ne Gegen­spie­ler ger­ne ver­rückt gemacht —  „du musch ein bis­sel grö­ßer wer­de und frü­her hüp­fe“. In den fol­gen­den Spiel­mi­nu­ten stand ich hin­ter ihm, habe von dort den Ball geköpft und ihn aus­ge­lacht [lacht]. Es war einer mei­ner bes­ten Spie­le und wir haben drei zu null gewon­nen. Ich moch­te nie die Spie­ler, die groß von sich Rede mach­ten, aber kei­ne guten Fuß­bal­ler waren. Ein Grund dafür, war­um ich mich an die­ses Ereig­nis immer noch ger­ne zurück erinnere.

Im Spiel habe ich am liebs­ten den „Goal­mann“ (Tor­hü­ter) aus­ge­spielt. Das hat mich oft in Schwie­rig­kei­ten gebracht, denn die kön­nen ja schließ­lich auch was. Vor 5000 Zuschau­ern habe ich mich mal im Fünf-Meter-Raum auf den Ball gesetzt und gewar­tet bis der Goal­mann, nach einem zuvor erfolg­ten Angriff und Abwehr­ver­such wie­der auf­ge­stan­den war. Er woll­te noch nach dem Ball hech­ten, aber in dem Moment schoss ich den Ball unter ihm durch. Das Publi­kum hat getobt. Wäh­rend mei­ner akti­ven Zeit hat­te ich zudem vie­le Freun­de und Fans. Ein Unter­neh­mer aus Furt­wan­gen schrieb mir jedes Jahr zu Weih­nach­ten: „Herr Ehr­mann, wenn ich zum KFV gehe, freue ich mich immer auf die Art wie sie mit dem Fuß­ball umgehen.“

Wer war Ihr Lieb­lings­mit­spie­ler beim KFV?
Das ist schwer zusa­gen. Ein Lieb­lings­spie­ler war sicher­lich der Mit­tel­stür­mer Wil­li Ott. Han­nes Her­ber­ger viel­leicht, aber er hat nur kurz bei uns gespielt. Mit ihm war ich sehr gut befreun­det. Aber wir haben ein­fach sehr vie­le gute Spie­ler gehabt.

… Ihr Lieb­lings­ge­gen­spie­ler?
Ange­neh­me Spie­ler. Wie z.B. der Streit­le (Anmer­kung der Redak­ti­on: Jakob Streit­le, 1916–1982, Bay­ern Mün­chen), ein her­vor­ra­gen­der Spie­ler. Mein bes­tes Spiel habe ich wahr­schein­lich gegen ihn gemacht. Die Begeg­nun­gen gegen Bay­ern Mün­chen waren ohne­hin schon damals die attraktivsten.

… Ihr Lieb­lings­trai­ner beim KFV?
An und für sich habe ich beim KFV nur gute Trai­ner gehabt. Aber was heißt schon Lieb­lings­trai­ner? Unter denen wo man am liebs­ten trai­niert hat, hat man am wenigs­ten trai­niert [lacht]. Aber die bes­ten und her­aus­ra­gends­ten Trai­ner waren Max Breu­nig (Bild rechts), Schnei­der beim KFV und Her­ber­ger. Aber haupt­säch­lich Max Breu­nig. Ich habe im Fuß­ball „gese­hen“. Genau das habe ich von Max Breu­nig gelernt, der immer sag­te „Du musch bevor du den Ball kriegst gucke wo du ihn wie­der nab­ringst, wenn du das nicht machst dann ver­zö­gersch du das Spiel. Der­je­ni­ge der vor­her sieht der spielt bes­ser“. Es ist im Fuß­ball wich­tig den Spiel­fluss im Lau­fen zu hal­ten. Bei ihm habe ich auch das eng­li­sche Spiel ken­nen gelernt, das mit drei Zügen zum Tor­schuss führt. Er hat­te einen sehr gro­ßen Fuß­ball­ver­stand gehabt. Bei Bun­des­trai­ner Her­ber­ger (links mit Ehr­mann bei den Olym­pi­schen Spie­len 1952 in Hel­sin­ki) habe ich eine gute Num­mer gehabt. Er war von sei­nen Fähig­kei­ten einer der bes­ten Natio­nal­trai­ner, auch wenn er mit Fritz Wal­ter ein biss­chen ins Gere­de gekom­men ist, aber Fritz Wal­ter war eben auch ein guter Spie­ler. Her­ber­ger war für alle ein Sport- und Fuß­ball­freund. In gewis­ser Hin­sicht hat er den Erfolg nur im guten Spiel und nicht im blo­ßen Lau­fen und Ren­nen gese­hen. Er hat sich auch um Sachen geküm­mert, wie Anstel­lun­gen etc., denn die Fuß­bal­ler sind nicht immer so ein­fach wie sie sich darstellen.

Im Jahr 2010 fei­er­te der KFV das hun­dert­jäh­ri­ge Jubi­lä­um der deut­schen Meis­ter­schaft. Haben Sie per­sön­li­che Erin­ne­run­gen oder einen Bezug zur Meis­ter­elf?
Ich hab vie­le Ver­bin­dun­gen zu den Spie­lern gehabt und sehr viel von Ihnen gelernt. Auch Juli­us Hirsch, der nach sei­ner Kar­rie­re in Karls­ru­he geblie­ben ist, habe ich ken­nen gelernt. Vor 1918, aber auch in den 1920er und 1930er hat­ten wir sehr gute Spie­ler beim KFV, die ich ken­nen ler­nen durf­te. Die Meis­ter­mann­schaft war um Klas­sen bes­ser als wir damals und edler in Ihrem Auf­tre­ten. Auch Dammin­ger war ein guter Spie­ler und Natio­nal­spie­ler, nur war das ein Pfäl­zer [lacht].

Wer­den Sie noch oft auf Ihre Kar­rie­re ange­spro­chen oder erhal­ten Fan­post?
Ja, sehr viel. Im Jahr bekom­me ich zwi­schen 150 und 250 Auto­gramman­fra­gen aus ganz Euro­pa. Gera­de ges­tern habe ich einen Brief nach War­schau geschickt. Ein Mäd­chen aus Süd­ame­ri­ka, deren Vater oder Groß­va­ter KFV-Anhän­ger war, schrieb mir. Nach Aus­tra­li­en habe ich schon Auto­gram­me geschickt. Ich habe schon wun­der­schö­ne Brie­fe bekom­men, die ich meist per­sön­lich beant­wor­tet habe. Auf der Stra­ße oder in einer Gast­stät­te erken­nen mich noch vor allem die älte­ren KFV- und Phoenixspieler.

Schluss­wort
Mei­ne Lei­den­schaft bis zum heu­ti­gen Tag ist der KFV. Für mich war der KFV mein Ver­ein, bei dem ich Fuß­ball gespielt habe, mit Leib, Lie­be und Lust.


 

Man­fred Eglin – Stür­men­der Tor­wart und Olym­pia­teil­neh­mer in Melbourne

10. Okto­ber 1935 in Karls­ru­he ‑11. August 2001 in Zer­matt, Schweiz

Der Schü­ler Man­fred Eglin trat 1949 dem KFV bei und durch­lief alle Jugend­mann­schaf­ten des KFV. In der B‑Jugend fand er zunächst als Stür­mer, dann ab 1952 als Tor­hü­ter Ver­wen­dung. Bereits als A‑Junior wur­de der Tor­wart in das DFB-Team für das FIFA-Tur­nier 1954 beru­fen. Zusam­men mit Ernst-Gün­ter Habig, Gün­ter Jäger, Her­mann Nuber und Uwe See­ler erreich­te er nach Erfol­gen gegen das Saar­land, Nord­ir­land, Ungarn und im Halb­fi­na­le gegen die Tür­kei das End­spiel am 19. April 1954 in Köln gegen Spa­ni­en. Das Fina­le ende­te nach Ver­län­ge­rung 2:2 Unent­schie­den, Spa­ni­en wur­de jedoch wegen des bes­se­ren Tor­ver­hält­nis­ses aus der Vor­schluss­run­de zum Tur­nier­sie­ger erklärt. Eglin bestritt im Jah­re 1954 fünf Jugend­län­der­spie­le und kam auch bereits zu Spiel­ein­sät­zen in der ers­ten Mann­schaft in der 2. Liga Süd. Neben dem Fuß­ball war Eglin auch als Deut­scher Jugend­meis­ter im Kanu­renn­sport erfolg­reich. Nach sei­nem Abitur begann er ein Sport­stu­di­um. Man­fred Eglin hüte­te das Tor der Deut­schen Fuß­ball­na­tio­nal­mann­schaft der Ama­teu­re bei deren 3:2 Aus­wärts­sieg im eng­li­schen Hen­don im Novem­ber 1955. 1956/57 stieg der KFV aus der 2. Liga Süd ab, auch Eglin konn­te das nicht ver­hin­dern. Trotz der sport­li­chen Mise­re beim KFV, wur­de er mit den DFB-Ama­teu­ren zu den Olym­pi­schen Som­mer­spie­len 1956 in Mel­bourne beru­fen, das von DFB-Trai­ner Georg Gaw­lic­zek betreu­tet wur­de, des­sen Sohn spä­ter beim KFV spie­len soll­te. Der 22-jäh­ri­ge Eglin wech­sel­te in die Ober­li­ga Süd zu den Stutt­gar­ter Kickers, da er sich kei­ne Hoff­nun­gen auf einen Platz im KSC-Tor mach­te, wo Platz­hirsch Rudi Wim­mer, spä­te­rer Trai­ner des KFV, unan­ge­foch­ten war. Bei den Kickers absol­vier­te der Diplom-Päd­ago­ge in sei­ner ers­ten Sai­son nur sie­ben Spie­le – erstaun­li­cher­wei­se als Feld­spie­ler. In der Sai­son 1959/60 war er Tor­hü­ter der DFB-Ama­teu­re, die in zwei Aus­schei­dungs­spie­len gegen die DDR um die Olym­pia­teil­nah­me spiel­ten. Die bei­den Spie­le, die unter Aus­schluss der Öffent­lich­keit durch­ge­führt wur­den und in der offi­zi­el­len DFB-Sta­tis­tik nicht auf­ge­führt wer­den, war er beim 2:0 bzw. 2:1‑Erfolg der BRD ein siche­rer Rück­halt. Nach 100 Pflicht­spie­len für die Kickers und ins­ge­samt 3 B‑Länderspielen been­de­te er sei­ne Kar­rie­re 1963. 1970 wur­de Eglin, der zunächst Sport­leh­rer am Karls­ru­her Helm­holz-Gym­na­si­um war, in den Bun­des­aus­schuss Leis­tungs­sport in Frank­furt beru­fen. Als Koor­di­na­tor für Segeln, Kanu­sport und Ama­teur­bo­xen ver­blieb er dort bis zu sei­ner Pen­sio­nie­rung im Jah­re 1999. 2001 starb der Knie­lin­ger in Zermatt.

Abbil­dung: Eglin, Quel­le: KFV

Abbil­dung: Eglin im DFB-Dress zu den Olym­pi­schen Som­mer­spie­len in Mel­bourne, Aus­tra­li­en, Quel­le: Hagen Leopold.

Abbil­dun­gen: Man­fred Eglin als Teil des Ama­teur­teams bei den olym­pi­schen Som­mer­spie­len 1956 in Mel­bourne, Aus­tra­li­en. Quel­le: Hagen Leopold.


 

Ber­ni Ter­math – Natio­nal­spie­ler und Spät-KFVler

26. August 1928 in Essen — 24. März 2004 in Karlsruhe

Ter­math spiel­te von 1949 bis 1955 bei Rot-Weiß Essen (wo er 1955 mit Hel­mut Rahn deut­scher Meis­ter wur­de), sowie im Anschluss beim Karls­ru­her SC (1955–1960). In sie­ben Län­der­spie­len (1951–1954) erziel­te er 4 Tref­fer. Ter­math spiel­te in sei­ner Lauf­bahn zwar nie für den KFV, war jedoch nach sei­ner akti­ven Lauf­zeit als Spie­ler und Trai­ner das domi­nie­ren­de Ele­ment der Alt-Her­ren-Abtei­lung des KFV. Im Juni 1970 trat er dem KFV bei. Die ers­te Mann­schaft des KFV trai­nier­te er zudem in den Jah­ren 1970 bis 1972. 

Abbil­dung: Ter­math als KFV-Coach im Jah­re 1970. Quel­le: KFV.


 

Gus­tav Wit­lat­schil – Bun­des­li­ga­spie­ler in KFV-Elf

geb. 9. Dezem­ber 1935 in Zwi­ckau — 7. Mai 2018 in Karlsruhe

Der in der Nähe von Brünn im ehe­ma­li­gen Sude­ten­land auf­ge­wach­se­ne Gus­tav Wit­lat­schil kam im Jah­re 1945 mit sei­nen Eltern und sei­nem Bru­der im Zuge der Ver­trei­bung nach Karls­ru­he und schloss sich dort dem FC Phö­nix an. Nach der Fusi­on des FC Phö­nix spiel­te Wit­lat­schil mit dem KSC in der Ober­li­ga Süd sowie der Bun­des­li­ga. In 101 Liga­spie­len erziel­te der Abwehr­spie­ler dabei 16 Tore. Von 1967 bis 1970 ver­stärk­te Gus­tav Wit­lat­schil in der 1. Ama­teur­li­ga Nord­ba­den den Alt­meis­ter Karls­ru­her FV.

Abbil­dun­gen: Der frü­he­re Bun­des­li­ga­pro­fi beflü­gel­te den KFV-Sturm. Quel­le: KFV-Archiv.

Mit 35 Jah­ren been­de­te er in der Karls­ru­her Nord­west­stadt, im tra­di­ti­ons­rei­chen Sta­di­on an der Tele­gra­fen­ka­ser­ne, unweit gele­gen von sei­nem Fami­li­en­wohn­sitz und sei­ner Schlos­se­rei, sei­ne akti­ve Spiel­erlauf­bahn. Der wäh­rend sei­ner gesam­ten Spiel­erlauf­bahn als Dre­her und Schlos­ser täti­ge Wit­lat­schil hat­te Fuß­ball immer als Hob­by neben dem Beruf aus­ge­übt. 1964 hat­te er sich selbst­stän­dig gemacht und die Indus­trie- und Hand­werks­meis­ter­prü­fung abge­legt. Sport­li­cher Ehr­geiz , Lebens­freu­de durch Tan­zen und Gesel­lig­keit in der Jugend, Ski­fah­ren ab dem 35. Lebens­jahr und das Ten­nis­spiel ergänz­ten immer das Leben neben dem Beruf. Das hält er auch noch heu­te für rich­tig. Beim VfB Brett­en lei­te­te er von 1970 bis 1973 das Trai­ning, durch die Bean­spru­chung in sei­nem Betrieb gab er die­se Funk­ti­on auf und jag­te nur noch in der AH des Karls­ru­her FV dem Leder nach.


 

Karl-Heinz Kwo­lek – ARD Sport­schau-Tor­schüt­ze des Monats und KFV-Rekord­tor­schüt­ze der 1970er Jahre

geb. 6. Febru­ar 1952 in Karlsruhe

Der Mit­tel­stür­mer wur­de 1971 von Ex-Natio­nal­spie­ler Ber­ni Ter­math vom ATSV Mut­schel­bach zum KFV geholt. Sein ers­tes Spiel im Dress der Schwarz-Roten fand im März 1971 gegen den dama­li­gen Bun­des­li­gis­ten Rot Weiß Essen statt. 1973 wur­de er mit dem KFV zunächst nord­ba­di­scher Vize­meis­ter und schließ­lich 1974 Meis­ter. In der damals dritt­höchs­ten Spiel­klas­se wur­de er 1974 mit 38 Toren Tor­schüt­zen­kö­nig.
Mit der nord­ba­di­schen Aus­wahl unter dem spä­te­ren Bay­ern-Trai­ner Pal Cser­nay gewann er 1975 den Ama­teur­län­der­po­kal.
Im Sep­tem­ber 1974 absol­vier­te er u.a. mit Klaus Topp­möl­ler auf dem Bet­zen­berg beim 1. FC Kai­sers­lau­tern ein Pro­be­trai­ning (Kwo­lek hat­te nach 4 Punk­te­spie­len wie­der 12 Tore geschos­sen), er erhielt zwar eine Zusa­ge der Lau­te­rer für die Sai­son 1975/76, ver­letz­te sich jedoch im 5. Punk­te­spiel gegen Pforz­heim so schwer, dass er fünf Mona­te nicht mehr spie­len konn­te. Danach zog er sein Betriebs­wirt­schafts­stu­di­um in Pforz­heim dem Pro­fi­sport vor. 1976 ver­ließ er den KFV in Rich­tung Mut­schel­bach, wo er über den VfR zum 1. FC Pforz­heim gelang.

Das Team der Pforz­hei­mer qua­li­fi­zier­te sich für den DFB-Pokal, wo sie in der ers­ten Run­de auf die Münch­ner „Löwen“ tra­fen. Das Spiel ging zwar mit 1:6 ver­lo­ren, Kwo­lek gelang jedoch per Fall­rück­zie­her einen solch sehens­wer­ten Tref­fer, dass sein Tor zum „Tor des Monats“ im Monat Sep­tem­ber 1979 gewählt wur­de. In der Jah­res­end­ab­stim­mung lan­de­te er nur knapp hin­ter Bernd Nickel von Borus­sia Mön­chen­glad­bach auf Platz zwei der Rang­lis­te für das Tor des Jah­res 1979. Aber­mals eröff­ne­te sich im die Chan­ce in den Pro­fi­fuß­ball zu wech­seln: Der damals ein­zig offi­zi­el­le Spier­ver­mitt­ler der Bun­des­li­ga, Gui­lya Pasz­tor, bot ihm einen 5‑Jahresvertrag bei einem „euro­päi­schen Spit­zen­club“ an. Da Kwo­lek nicht erfuhr, wel­cher Spit­zen­klub sich dahin­ter ver­barg und er nach der Unter­zeich­nung eines Pro­fi­ver­tra­ges nicht mehr im Ama­teur­fuß­ball spie­len durf­te, ent­schied sich Kwo­lek für sei­nen Arbeits­platz bei der dama­li­gen Baden­werk AG.

Abbil­dung: Kwol­eks Medail­le zum „Tor des Monats. Quel­le: KFV-Archiv.

Abbil­dung: Kwo­lek (links) trifft gegen den SV Sand­hau­sen. Im Hin­ter­grund schaut der spä­te­re Kurz­zeit­trai­ner des KSC, Rein­hold Fanz, zu (1974). Quel­le: KFV-Archiv.

Die Redak­ti­on der Web­sei­te führ­te 2009 ein Inter­view mit Karl-Heinz Kwo­lek:

Wie sind Sie zum KFV gekom­men und in wel­cher Begeg­nung tru­gen Sie zum ers­ten Mal das KFV-Tri­kot?
Der dama­li­ge Trai­ner Ber­nie Ter­math hol­te mich 1971 vom ATSV Mut­schel­bach zum KFV, das war ein Wech­sel von der unters­ten Ama­teur­klas­se (B‑Klasse) in die höchs­te Ama­teur­klas­se (1. Ama­teur­li­ga).
Ers­tes KFV-Spiel: März 1971 gegen den dama­li­gen Bun­des­li­gis­ten Rot Weiss Essen (Jubi­lä­ums­spiel)

Wel­che Erleb­nis­se mit dem KFV haben sich beson­ders in Ihren Erin­ne­run­gen ver­an­kert?
- Das Ben­se­mann Tur­nier 1971 in Basel,  A‑Jugend (KFV wur­de Vier­ter), Geg­ner  waren  u.a. Rapid Wien; FC Basel und Juven­tus Turin.
- 1971 USA Rei­se mit der dama­li­gen A‑Jugend, (habe noch bis heu­te Kon­takt  mit den dama­li­gen Gast­fa­mi­li­en); von die­ser A‑Ju­gend-Mann­schaft spiel­ten bis 1976 meis­tens 5 oder 6 Spie­ler in der ers­ten Mann­schaft
- Spie­le um die deut­sche Ama­teur­meis­ter­schaft 1973 und 1974
- Ent­schei­dungs­run­de 1974, als 5 Mann­schaf­ten punkt­gleich waren und wir unge­schla­gen Meis­ter wur­den
- Spie­le gegen Wald­hof Mann­heim, VfR Mann­heim, SV Sand­hau­sen, Pforz­heim oder KSC-Ama­teu­re waren immer High­lights
- Spie­le vor Sai­son­be­ginn gegen die Bun­des­li­ga­mann­schaft des KSC
- Pro­be­trai­ning im Sep­tem­ber 1974 auf dem Bet­zen­berg, ‑hat­te nach 4 Punk­te­spie­len wie­der 12 Tore geschos­sen- (u.a. war damals auch Klaus Topp­mül­ler dabei); ich hat­te danach eine Zusa­ge des FCK für die Sai­son 75/76, wur­de aber im 5.Punktespiel gegen den FC Pforz­heim ver­letzt und konn­te ca.5 Mona­te nicht spie­len; habe dann mein Betriebs­wirt­schafts­stu­di­um in Pforz­heim vor­ge­zo­gen und bin „neu durch­ge­star­tet“
….. nach dem Tor des Monats bot mir der dama­lig ein­zig offi­zi­el­le Spier­ver­mitt­ler in der Bun­des­li­ga Gui­lya Pasz­tor einen 5 Jah­res­ver­trag bei einem „Euro­päi­schen Spit­zen­club“ an; habe aber mei­nen Arbeits­platz bei der dama­li­gen Baden­werk AG vor­ge­zo­gen, da ich nach der Unter­schrift nicht mehr im Ama­teur­be­reich spie­len durf­te und nicht wuss­te, wohin er mich ver­mit­teln würde …

Wel­che Per­sön­lich­keit beim KFV hat Sie am meis­ten geprägt und/oder inspi­riert?
Ber­nie Ter­math als Trai­ner, Wer­ner Tiet­ze und Ludolf Hyll

Was mach­ten Sie nach Ihrer Zeit beim KFV?
bis 1983 aktiv als Spie­ler und Spie­ler­trai­ner, danach bis 1996 als Trai­ner in ver­schie­de­nen Vereinen

Was hat Sie beim KFV am meis­ten beein­druckt?
Der Zusammenhalt/Kameradschaft, Inte­gra­ti­on der aus der eige­nen Jugend des KFV gekom­me­nen Spie­ler in die ers­te Mann­schaft; wir waren damals fast der ein­zi­ge Ver­ein in der obers­ten Ama­teur­klas­se, der nur 2 mal in der Woche trai­nier­te; wir haben aber  sehr vie­le Akti­vi­tä­ten außer­halb des Fuß­balls gemein­sam unter­nom­men, was uns damals auch „zusam­men­schweiß­te“ ; der KFV war damals einer der füh­ren­den Amateurvereine.

War­um ist der KFV nicht irgend­ein Fuß­ball­ver­ein?
- wenn man ‑so wie ich- mehr als 5 Jah­re mit Erfolg bei einem füh­ren­den Ama­teur­ver­ein gespielt hat, den Grund­stein für sei­ne beruf­li­chen, fami­liä­ren und sport­li­che Zukunft  dort „gelegt“ hat, ist es schon etwas Beson­de­res,  da man in all die­sen „Berei­chen“ bis heu­te immer wie­der dar­an erin­nert wird. Selbst nach über 40 Jah­ren seit unse­rer akti­ven Zeit wer­den unter­ein­an­der noch Freund­schaf­ten gepflegt.

Ende des Interviews


Wei­te­re Spie­ler des Vereins:

Hel­mut „Hel­le“ Her­mann (geb. 16.12.1966), 1. Bun­des­li­ga (Karls­ru­her SC) Jugend­spie­ler beim KFV, ehe er mit dem KSC in der Bun­des­li­ga Kar­rie­re mach­te. In den 2010er Jah­ren war er kurz­zei­tig Vor­stands­bei­sit­zer des KFV.

Edu­ard Bier­hoff (17.6.1900–19.6.1981) — der Groß­va­ter des spä­te­ren DFB-Stür­mers Oli­ver Bier­hoff spiel­te zur Zeit sei­nes Stu­di­ums in Karls­ru­he beim KFV (er ist zeit­lich falsch hier zuge­ord­net; da auf die­ser Sei­te aller­dings gesam­melt alle wei­te­ren Spie­ler mit pro­mi­nen­ten Nach­na­men gelis­tet sind, erscheint er hier). 

Gün­ter Mach­au­er kam vom 1. FC Pforz­heim und spiel­te in der Sai­son 1967/68 beim KFV. Nach einem Jahr wech­sel­te er zum SV Wald­hof Mann­heim, bei dem er in 18 Spie­len vier Tore erzielte. 

Dirk Hau­ri (geb. 7. Novem­ber 1973) war 1992/93 beim KFV aktiv, eher er über den ASV Dur­lach den Weg zum spä­te­ren Bun­des­li­gis­ten SSV Ulm fand (damals in der Regio­nal­li­ga Süd) — mit Ralf Rang­nick und Tho­mas Tuchel. Von 1998 bis 2002 war er noch beim 1. FC Pforz­heim aktiv. Von 2027–2022 war er als Trai­ner der ers­ten Mann­schaft des KFV aktiv. 

Hans Gaw­lic­zek (geb. 3. Dezem­ber 1950) – von  1980 bis 1982 beim KFV – kam  mit 29 Jah­ren zum KFV. Gaw­lic­zek lern­te viel von sei­nem berühm­ten Vater: Georg Gaw­lic­zek, der beim Mei­de­ri­cher SV, FC Schal­ke 04, 1. FC Kai­sers­lau­tern und dem 1. FC Köln aktiv war, ehe er 1954 bei Phö­nix Lud­wigs­ha­fen sei­ne Kar­rie­re been­de­te. Nach einer DFB-Trai­ner­tä­tig­keit von 1956 bis 1960 trai­nier­te Georg Gaw­lic­zek für vier Jah­re den FC Schal­ke 04. Nach sei­ner anschlie­ßen­den zwei­jäh­ri­gen Tätig­keit beim HSV (1964–1966) war er für vier Mona­te Chef­trai­ner des Karls­ru­her SC. Fünf Jah­re spä­ter schaff­te Gaw­lic­zek mit Ten­nis Borus­sia Ber­lin den Auf­stieg in die ers­te Bun­des­li­ga. Nach Trai­ner­sta­tio­nen beim FC Zürich, Wacker 04 Ber­lin, Frei­bur­ger FC und Wald­hof Mann­heim been­de­te er 1983 bei Her­tha BSC Ber­lin sei­ne Trainerkarriere. 

Ste­fan Stern­kopf, Bru­der des Bun­des­li­ga­pro­fis, spiel­te nach sei­ner Zeit beim KFV zusam­men mit Joa­chim Löw in der Schweiz (sie­he oben). 

Roland Vogel (geb. 7. April 1951) spiel­te von 1969 bis 1971 beim KFV. Für den KSC spiel­te er spä­ter 124 Mal in der Bun­des­li­ga und erziel­te 25 Tore. Spä­ter war er noch für den SV Wald­hof Mann­heim sowie dem SV Sand­hau­sen aktiv. 

Rapha­el Krauss (geb. 25. Juni 1973) durch­lief beim KFV die A- und B‑Jugend ehe er zum Karls­ru­her SC wech­sel­te und spä­ter auch für den SV Wald­hof und den VfR Mann­heim spielte. 

Alex­an­der Göh­ring (geb. 22. Dezem­ber 1977), beim KFV in den Jah­ren 1994 bis 1996, wech­sel­te spä­ter zum SV Wald­hof Mann­heim. Für die Schwarz-Blau­en spiel­te er in der 2. Bun­des­li­ga. Nach dem Abstieg wur­de er Kapi­tän der Mann­hei­mer. Spä­ter spiel­te er für den 1. FSV Mainz 05 II sowie für die Natio­nal­mann­schaft von Moldawien.

Auch sein Bru­der Vik­tor Göh­ring (geb. 30. Juli 1980) spiel­te beim KFV und wech­sel­te wie Alex­an­der zum SV Wald­hof Mann­heim. Danach schloss er sich dem VfR Mann­heim und dem FC Nöt­tin­gen an. 

Arnold Dybek (geb. 4. Mai 1975) ver­ließ den KFV zusam­men mit sei­nem Bru­der zur Sai­son 1993/94 und bestritt 1997 1 Bun­des­li­ga­spiel für den FC Schal­ke 04 und wech­sel­te spä­ter zu For­tu­na Düs­sel­dorf in die 2. Bundesliga. 

Ange­lo Accur­sio (geb. 24. Dezem­ber 1974) hat­te ein Inter­mez­zo beim KFV und wech­sel­te zur Sai­son 1993/94 zu den KSC-Ama­teu­ren um dar­über in den Pro­fi­ka­der zu gelan­gen. Auch sein Bru­der Rober­to (geb. 24. März 1975) spiel­te bei den Schwarz-Roten bis 1996 und noch ein­mal ab 1997 bis 2001. 

Jür­gen Miles spiel­te in der Sai­son 1979/80 24 Par­tien für den SSV Ulm in der 2. Bun­des­li­ga Süd in denen er 4 Tore erziel­te. In zwei DFB-Pokal­par­tien war er für die Ulmer ein­mal erfolg­reich. Beim KFV spiel­te er in den 1980er Jahren. 

Adnan Masic (19. Mai 1975) war 1994/95 Kee­per beim KFV und kam vom FV Malsch. Er stand ab 2004 für Sie­gen und Wies­ba­den in 42 Par­tien der 2. Bun­des­li­ga im Tor. 

Bernd Leu­kert, der zu Ver­bands­li­ga­zei­ten zu Beginn der 1990er Jah­re beim KFV spiel­te. Nach sei­nem Stu­di­um des Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sens stieg er 1994 beim IT-Kon­zern SAP ein und wur­de 2014 eines der Vor­stands­mit­glie­der (Res­sort Pro­duk­te & Innovation).

 

Micha­el Nees – Fuß­ball­bot­schaf­ter und Entwicklungshelfer

23. Juli 1967 in Karlsruhe

Der Karls­ru­her Micha­el Nees spiel­te von 1992 bis 1994 bei den Schwarz-Roten. Nees stu­dier­te Sport und Eth­no­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg und war schon früh als Jugend­trai­ner aktiv. Nach dem Stu­di­um arbei­te­te er als Sport­leh­rer, als Bera­ter für den japa­ni­schen Fuß­ball­bund und seit dem erfolg­rei­chen Absol­vie­ren des Fuß­ball­leh­rer­lehr­gangs an der Sport­hoch­schu­le Köln 2001 für den DFB in ver­schie­de­nen Fuß­ball­ent­wick­lungs­pro­jek­ten in Afri­ka. 2003/04 arbei­te­te er als Natio­nal­trai­ner der Sey­chel­len, bei der WM 2006 in Deutsch­land als Betreu­er der eng­li­schen Natio­nal­mann­schaft.
2006 wur­de er mit der Natio­nal­mann­schaft Ruan­das Drit­ter der Ost- und Zen­tral­afri­ka­meis­ter­schaft (CECA­FA-Cup), ver­pass­te aber knapp die Qua­li­fi­ka­ti­on zur Afri­ka­meis­ter­schaft. Nach einem Inter­mez­zo als tech­ni­scher Bera­ter des süd­afri­ka­ni­schen Fuß­ball­ver­ban­des, ist er seit März 2013 tech­ni­scher Direk­tor und seit Juli 2013 zusätz­lich U21-Trai­ner der israe­li­schen Natio­nal­mann­schaft. 2015 wur­de er für den Haupt­preis der Initia­ti­ve „Deut­schen Fuß­ball Bot­schaf­ter 2015“ nomi­niert. Isra­els U19 führ­te er zum ers­ten Mal zur Europameisterschaft.

Abbil­dung: Nees über­zeugt als Joker im Spiel gegen den 1. FC Wall­dorf (16.05.1993). Quel­le: KFV-Archiv.


 

Pie­tro Lom­bar­di – „Spielt der nicht bei euch?“

geb. 9. Juni 1992 in Karlsruhe

Nein, ein Held auf dem grü­nen Rasen war Pie­tro Lom­bar­di wahr­lich nicht, den­noch sorg­te er bun­des­weit für Furo­re, als er 2011 die ach­te Staf­fel der bekann­tes­ten deut­schen Musik­cas­ting­show „Deutsch­land sucht den Super­star“ (DSDS) gewann. Pie­tro kam im Janu­ar 2010 zum KFV und muss­te als gelern­ter Tor­hü­ter auf­grund einer Hand­ver­let­zung sei­nen Stamm­platz im KFV-Tor mit dem des Stür­mers aus­tau­schen. In der DSDS-Sen­dung von RTL war das KFV-Trai­ning Gegen­stand einer soge­nann­ten „Home­sto­ry”, die das All­tags­le­ben des jewei­li­gen Kan­di­da­ten zeigt. Auch Pie­tros Bru­der Mar­co spiel­te für den KFV (die­ser im Mit­tel­feld). Seit sei­nem TV-Erfolg ist Pie­tro, zusam­men mit sei­ner ehe­ma­li­gen DSDS-Final­geg­ne­rin und Frau Sarah Engels, eine fes­te Grö­ße der deut­schen Bou­le­vard­pres­se und des RTL 2‑Abendprogramms („Sarah & Pie­tro … bau­en ein Haus“, „Sarah und Pie­tro … bekom­men ihr Baby“, „Sarah & Pie­tro mit dem Wohn­mo­bil durch Italien“…).

Abbil­dung: Pie­tro Loma­bar­di beim KFV. Im unte­ren Bild der zwei­te von links in der vor­de­ren Rei­he. Quel­le: KFV.

Die Tra­di­ti­ons­mann­schaft des KFV – bestehend aus frü­he­ren und aktu­el­len Spie­lern des Alt­meis­ters – reis­te bereits am frü­hen Mor­gen mit dem Bus nach Bern und besuch­te davor gemein­sam mit dem Schwei­zer Gast­ge­ber das Muse­um der Young Boys Bern im Sta­di­on, wo sich die Karls­ru­her Mann­schaft in das Gäs­te­buch ein­trug. Den Karls­ru­hern wur­de schnell klar: Der zwölf­ma­li­ge Schwei­zer Meis­ter wur­de wie der KFV von Gym­na­si­as­ten gegrün­det und blickt auf eine sehr lan­ge Tra­di­ti­on zurück.
Eini­ge mit­ge­reis­te KFV-Fans und Ange­hö­ri­ge feu­er­ten die Schwarz-Roten im anschlie­ßen­den Spiel im Sta­di­on an. Nach der Par­tie wur­den Wim­pel und Geschen­ke aus­ge­tauscht. Im Sta­di­on­re­stau­rant „Ele­ven“ speis­ten bei­de Mann­schaf­ten schließ­lich zusam­men.
Wolf­gang Ade, Koor­di­na­tor der KFV-Tra­di­ti­ons­mann­schaft, orga­ni­sier­te die Rei­se der Karls­ru­her in die Schweiz. „Wir dan­ken den Senio­ren 40+ des BSC Young Boys Bern/Wyler für das tol­le und fai­re Freund­schafts­spiel“, so der frü­he­re Spie­ler und Trai­ner des KFV. „Das kom­plet­te Bern-Wochen­en­de war ein unver­gess­li­ches Erleb­nis“. Rüdi­ger Herr – stets eng in Kon­takt mit Ade – orga­ni­sier­te auf Sei­ten der Ber­ner Vete­ra­nen­elf das Freundschaftsspiel.